Was hat ein schöner Herbsttag mit älteren Damen zu tun?

Ein sonniger Herbst ist vielen Menschen die liebste Jahreszeit.

Kalendarisch betrachtet ist der 21. September der Herbstanfang. Was er dieses Jahr wetterbedingt bringen wird, ist noch eine Überraschung. Ob Sonne, Regen, Sturm oder Schnee, alles ist möglich. Glücklicherweise beginnt der Herbst dieses Jahr mit Sonnenschein und Temperaturen bis 20 Grad. Vormittags ist die Sicht noch diesig und die Landschaft von Nebel umhüllt, ehe dann die ersten Sonnenstrahlen durchdringen und die Gegend mit goldenen Licht verwöhnt: Also prächtigster Altweibersommer!
Doch, was hat so ein Bilderbuchwetter mit alten Frauen zu tun?
Relativ wenig:

Herkunft und Bedeutung

Der Herbst beginnt oft mit wohltuenden, sonnig-milden Tagen, die Sommererinnerungen wach werden lassen. Jedoch kühlt es in den Nächten sehr stark ab und der folgende Tag beginnt mit Nebel am Morgen. Die Folge ist, dass sich an den vielen Spinnweben kleine Tröpfchen absetzten.

Altweibersommer

photo credit: Allie_Caulfield via photopin cc

Womit wir auch bei der Namensherkunft für das besonders schöne Herbstwetter sind:
Die kleinen Spinnen weben (altdeutsch: weiben) bei hohem Luftdruck Flugfäden und lassen sich durch die Luft treiben. In den Bäumen hängen viele tausende dieser Fäden und bilden großflächige Spinnennetze. Das Sonnenlicht lässt sie in den Morgenstunden glitzern wie silbergraue Haare.
Somit erklärt sich, warum der Begriff „Altweibersommer“ (in Gebrauch seit ca. 1800) nicht mit Schönwetter für ältere Damen gleichzusetzen ist.

Mythologie:

Bereits in der germanischen Mythologie dürfte die Bezeichnung Ihren Ursprung haben. Die feinen Spinnfäden mit grauem Glanz erinnern an ergrautes Langhaar alter Frauen. In vergangenen, mythenumrankten Zeiten glaubten die Menschen in den Spinnennetzen Lebensfäden zu sehen, die von Schicksalsgöttinnen (Nornen) gesponnen wurden.

In Zeiten der Christianisierung nahm dann die Jungfrau Maria in den Köpfen der Menschen den Platz der Seidenfädenweberin ein. So bildeten sich die Worte: Marienhaar, Marienseide, Marienfäden und Mariensommer.
Es wurde als Glücksbringer betrachtet, wenn sich die besagten Spinnfäden in den Kleidern der Leute verfingen. Desweiteren betrachtete der damalige Aberglaube der Menschen die Spinnfäden als das Werk von Zwergen und Elfen.

Die spätsommerliche Schönwetter-Zeit Altweibersommer beginnt Mitte-Ende September und dauert bis ca. Mitte-Ende Oktober.
Durch die großen Temperaturschwankungen von Tag und Nacht entstehen die starken Laubverfärbungen.

Genießen Sie die letzten sonnig-warmen Tage, denn auf den Altweibersommer folgt ziemlich schnell das nasskalte ungemütliche Herbstwetter.

Sind Sie auch ein Herbst-Fan oder welche Jahreszeit ist Ihnen am liebsten?

Veröffentlicht / aktualisiert am 23.09.2019

6 Kommentare

  1. Endlich mal eine fundierte Erklärung zum Altweibersommer. Der Herbst gibt noch einmal alles, was die Natur zu bieten hat. Das schönste an unserer Gegend ist jedoch die Abwechslung der vier Jahreszeiten. Ewiger Frühling, wie z.B. auf den Kanaren, wäre mir zu eintönig.
    Danke für den ausführlichen Bericht.
    Christa Heller

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    • Liebe Frau Heller, vielen Dank für Ihren Kommentar. Auch ich mag den Wechsel der Jahreszeiten, wobei meine liebste Jahreszeit der Sommer ist.

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  2. Schöner Beitrag!! War sehr angenehm zu lesen und ich habe wiedermal was gelernt!!
    LG Doris

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  3. Hallo Doris, vielen Dank für Deinen Kommentar und Dein Lob. Hab mich sehr gefreut.

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  4. Interessanter Beitrag. Ich wusste nicht wo der Begriff Altweibersommer herkommt. Ich mag eingentlich jede Jahreszeit gerne. Den Frühling, weil man endlich nach den Winter wieder in den Garten kann. Den Sommer mit den lauen Nächten. Nach langer Hitze aber auch den Herbst mit der schönen bunt gefärbten Natur. Und den Winter wenns zum Skifahren geht. Jede Jahreszeit hat etwas schönes an sich.

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    • Vielen Dank für Ihren Kommentar.Sie haben Recht, jede Jahreszeit hat Ihre Reize.

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