Eine kleine Serie in 4 Teilen
– Einführung
– Teil 1 Holzfassaden
– Teil 2 Montagetechniken bei Holzfassaden
– Teil 3 Rockpanel
– Teil 4 Metallprofil
Heute geht es weiter mit Teil 2 : Montagetechniken bei Holzfassaden
Senkrechte Boden-Deckel-Schalung
In Bayern ist die Boden-Deckel-Schalung sehr beliebt. Die Verlegetechnik wird sehr oft angewandt. Sie gibt Wänden, Giebeln und ganzen Haufassaden ein natürliches Gesicht.
Verarbeitet werden hier einheimische Holzarten, wie Lärche, Douglasie und Fichte.
Eine untere Lage Bodenbretter wird mit Abstand senkrecht montiert. Die darauf befestigte zweite Lage bildet den Deckel. Die darunter liegenden Bretter werden um mindestens 15mm rechts und links überlappt. Zur Befestigung sind Edelstahlschrauben die optimale Lösung. Eine senkrechte Schalung lässt das Haus optisch höher erscheinen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Regenwasser bei vertikaler Verlegung schneller ablaufen kann.
Die Holzoberfläche kann gehobelt oder sägerau sein.
Stülpschalung:
Diese Verarbeitungstechnik kennt man von Skandinavien und hierzulande von farbigen Schweden-Stil-Häusern.
Sie hat ein harmonisch wirkendes Erscheinungsbild und die Eigentümer wählen oftmals einen bunten Fassadenanstrich. Technisch gesehen werden die Bretter auf der Unterkonstruktion waagerecht befestigt. Das obere Brett stülpt sich wenige cm über das untere Brett.
Generell sollte bei Holzfassaden zur Verschraubung Edelstahlschrauben verwendet werden, um Rostflecken zu verhindern.
Rhombus-Schalung
Sehr elegant und modern wirken Rhombus-Schalungen. Meistens wird hierfür die Holzart „sibirische Lärche“ gewählt. Dies Technik ist auch bekannt unter den Namen: Parallelogrammleiste oder Rautenleiste.
Sie wird waagerecht montiert mit sichtbarem Abstand.
Bei den Rhombusleisten sollte der Abstand 20 mm nicht unterschreiten.
Getragen wir die Rhombusschalung von einer Unterlattung die vorher an der Hauswand befestigt wird.
Eine schwarze Fassadenfolie/-bahn (diffusionsoffen und UV-beständig) wird unterhalb der Unterkonstruktion befestigt und schützt die Wand/Dämmung vor der Witterung.
Bei der sibirischen Lärche ist kein weiterer Anstrich nötig, da sie nach zwei Jahren eine schützende silbrige Patina bildet.
Es gibt aber auch pigmentierte Pflegeöle um diesen natürlichen Verwitterungsprozess aufzuhalten.
Gibt es in Ihrem Umfeld Holzfassaden? Welche Gestaltungstechnik gefällt Ihnen?
Dieser Blogbeitrag ist der 2. Teil der Serie Mut zur Fassade.
Nächste Woche geht es weiter mit Teil 3 unserer Serie Thema: Rockpanel.
Ich finde deine Beiträge immer sehr gut Vormuliert, man kann viel daraus nehmen,
mach weiter so.
Gruß Elke
Würden Sie einen Farbanstrich empfehlen oder ist dieser nicht nötig?
Das ist eine interessante Frage! Grundsätzlich ist es Geschmackssache, ob man sich für natürliche Verwitterung entscheidet oder einen Anstrich. Wenn als Material Fichtenholz gewählt wird, empfehle ich einen Holzschutz in Form einer Lasur oder deckender Farbe (1x Grundierung und 2x Anstrich mit gewünschter Farbe). Hier gibt es im Farbenfachhandel sehr gute Produkte und auch Beratung. Die Holzart Lärche bzw. sibirische Lärche wird oftmals empfohlen und auch von den Bauherren bewusst gewählt, weil sie eine möglichs natürliche Optik wünschen und das natürliche Verwittern wünschen (und natürlich auch wenig zusätzliche Arbeit für „Streichen“ aufwenden möchten).